Sonntagstour

Wilde Natur auf dem Otterbachbruchweg

Rheinzabern liegt an den Ausläufern des Bienwalds. Der Otterbach, der dort den Wald durchfließt, prägt die Landschaft und sorgt für fruchtbaren Boden. Unsere Sonntagstour auf dem Otterbachbruchweg erschließt die ursprüngliche Schönheit dieser Landschaft.

Fotos: Julia Reichelt

Wir starten unsere Entdeckungsrunde durch das Naturschutzgebiet Bruchbach-Otterbachniederung an der Bauernwaldhütte des Pfälzerwald-Ortsvereins in Rheinzabern (Landkreis Germersheim). Der Weg führt uns direkt in einen Mischwald, der überwiegend von Laubbäumen geprägt ist. Nach den ersten 500 Metern teilt er sich und die eigentliche Runde beginnt. Wir halten uns links, unterqueren die Bahnstrecke und laufen am Ortsrand entlang, bis wir die Landstraße erreichen. Nach 400 Metern parallel zur L 540 geht es wieder in den Wald.

Bärlauch am Waldboden
FRÜHLINGSBOTE Bei warmer Witterung auch schon Ende Februar breitet sich am Waldboden der Bärlauch teppichartig aus.

Bärlauch am Bachufer

Kurz hinter der ersten Wegkreuzung taucht zum ersten Mal der Otterbach sichtbar rechts neben uns auf. Er windet sich in zahlreichen Kurven durch den Wald. Insgesamt macht die Landschaft hier einen wilden und naturbelassenen Eindruck. Totholz darf am Boden liegen bleiben. Kletternder Efeu verpasst vielen Baumstämme einen grünen Blättermantel. Mit Frühjahrsbeginn, bei warmer Witterung auch schon Ende Februar, breitet sich hier am Waldboden der Bärlauch teppichartig aus. Vor allem die Senken in Bachnähe bieten ihm einen optimalen Lebensraum.

Der Gedenkstein des Generalsgrabs
GEDENKSTEIN Das sogenannte Generalsgrab erinnert an frühere Schlachten auf dem Schweinheimer Feld.

Brücke zum Römerbad

Am Wendepunkt der westlichen Schleife geht es hinaus ins Niederschwanheimer Feld. Dort bietet sich ein kurzer Abstecher zum Generalsgrab ab. Der Gedenkstein unter alten Eichen erinnert an einen im Revolutionskrieg gefallenen französischen General. Zurück im Wald, erreichen wir bald einen Rastplatz. Dort zweigt ein Weg in Richtung „Römerbad“ ab, das dort einst stand. Heute zeugt ein Gedenkstein von der römischen Vergangenheit Rheinzaberns. Diesen ebenfalls kurzen Abstecher nehmen wir gerne mit, denn auf dem Weg zur Gedenkstelle überquert eine Brücke den Otterbach. So kommen wir in der Nähe einer kurvigen Stelle ganz nah ran ans Wasser.

Markierung des Oberbachbruchwegs an einem Baumstamm
QUALITÄTSWEG Die Streck ist durchgängig gut ausgeschildert und führt durch das Naturschutzgebiet Bruchbach-Otterbachniederung mit einem beinahe unberührten Bachverlauf.

Im Mundatwald entsprungen

Zurück auf der Strecke, durchqueren wir bald ein Stück von Rheinzabern und finden danach den Otterbach wieder. Die Ostschleife lässt uns weitere schöne Kurven des Fließgewässers erkunden, das in Nähe der Burgruine Guttenberg, im sogenannten Mundatwald gelegen, seinen Anfang nimmt und schließlich bei Leimersheim in einen Altrheinarm mündet. Auch dort sprießt Bärlauch, an einigen Stellen sogar hoch bis an den Rand des Wegs. Und kurz bevor die Runde endet und wir uns auf den Rückweg zur Bauernwaldhütte machen, lädt noch ein Rastplatz zur Pause ein.

Grafische Darstellung des Otterbachbruchwegs

Otterbachbruchweg (Markierung: grün-blau mit stilisiertem Bachlauf und Grundriss des Römerbads): Er führt größtenteils über feste Erdwege oder mit Kies versetzte breitere Waldwege in durchgehend flachem Gelände.

Streckenlänge: 8,8 km (9,6 km inklusive Abstecher) mit rund 20 Metern Höhenunterschied, auch für ungeübte Wanderfreunde in gut 2,5 Stunden bequem zu laufen.

Start: Parken ist möglich an der Bauernwaldhütte des Pfälzerwald-Vereins (PWV) Rheinzabern (von der Hauptstraße abbiegen in die Straße „An der Freizeitanlage“). Nach der Tour genießen kann man in der Gastronomie in Rheinzabern. Die Bauernwaldhütte des PWV ist nicht bewirtschaftet.

Tipp: Wer sich für die römische Geschichte von Rheinzabern interessiert, kann die Tour mit einem Besuch des dortigen Terra-Sigillata-Museums verbinden (Donnerstag/Freitag 11 bis 14 Uhr; Samstag 11 bis 15 Uhr; Sonntag/Feiertag, 11 bis 17 Uhr, Einlass jeweils bis eine halbe Stunde vor Ende der Öffnungszeit). Im Museum wird die Geschichte des einstigen Industriestandorts beleuchtet, an dem in der Antike hochwertiges Geschirr in großem Maßstab produziert wurde.

Mehr Infos: terra-sigillata-museum.de

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