Pfälzer Warenkunde

H wie Himbeeren

Bald ist es wieder soweit: Von Juni bis August lassen sich auch hier in der Pfalz Himbeeren aus regionalem Anbau erntefrisch genießen. Von Konfitüre und Gelee über Kuchen und Torten, im Smoothie oder Eis, im Balsamico-Essig oder aber als süße Ergänzung zum Salat, zu Fleisch oder Fisch – die Verwendungsmöglichkeiten sind überaus vielfältig. Die roten Sommerfrüchte sind aber nicht nur schmackhaft, sie haben auch gesundheitsfördernde Eigenschaften und wirken sich in vielerlei Hinsicht positiv auf den Körper aus.

Foto: Mariann Guevara/Pixabay

Frau Rosmann, Himbeeren werden häufig als wahres „Superfood“ angepriesen. Aus Ihrer Sicht als Ernährungswissenschaftlerin zu Recht?

Ja, Himbeeren zählen für mich zum heimischen Superfood. Sie enthalten Vitamine der B-Gruppe, Vitamin A und Vitamin C. Daneben die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Diese Inhaltsstoffe sind gut für Haut, Knochen, Blutbildung und für unser Immunsystem. Entscheidend sind aber die sekundären Pflanzenstoffe. Allen voran die An-thocyane, die der Himbeere die rote Farbe geben.

Man sagt, Himbeeren hätten auch entzündungshemmende Eigenschaften. Stimmt das?

In diese Richtung wird sehr viel geforscht. Besonders gut untersucht sind Anthocyane. Sie haben neben einer entzündungshemmenden Wirkung auch noch eine antioxidative und Wirkung und sind gut gegen zu hohen Blutzucker. Die positive Wirkung wird dem Abbau der Farbstoffe durch unsere Darmbakterien zugeschrieben.

Das Rezept zur Warenkunde

  • Juni 2024
    In der VielPfalz-Serie Landfrauen-Küche stellen wir zusammen mit dem Landfrauenverband Pfalz saisonale und regionale Rezepte vor. Diana Bunzel bereitet für diese Ausgabe einen Himbeerkuchen zu.

Himbeeren findet man immer öfter auch als Bestandteil von Fruchtsäften mit dem Verweis auf die enthaltenen Antioxidantien. Was genau hat es damit auf sich?

Antioxidantien schützen den Körper vor sogenannten „freien Radikalen“, die durch Stoffwechselprozesse entstehen und zu „oxidativem Stress“ führen können. Dieser soll Krebserkrankungen verursachen oder zur Hautalterung beitragen. Unser Körper verfügt allerdings über gute Abwehrmechanismen, unter anderen über die Aufnahme von natürlichen Antioxidantien in Obst und Gemüse. Sind Antioxidantien künstlich zugesetzt oder werden als Nahrungsergänzungen genommen, gilt der Nutzen als nicht wissenschaftlich gesichert.

Haben Sie Tipps, wie man Himbeeren länger haltbar machen kann? Lassen sie sich einfrieren?

Himbeeren sind sehr empfindlich. Druckstellen können schnell zu Schimmelbildung führen. Also beim Einkaufen die Himbeeren immer oben in den Einkaufskorb legen und im Kühlschrank am besten in einer flachen Schale aufbewahren. Sollten einzelne Beeren dennoch einmal schimmeln, sofort aussortieren. Sonst stecken die Schimmelsporen andere Beeren an. Natürlich können Sie Himbeeren auch einfrieren. Die Früchte einzeln auf einem Tablett auslegen und kurz ins Gefrierfach stellen. Erst dann in einen Gefrierbeutel geben. Die etwas vorgefroren Beeren verklumpen dann nicht. Tiefgekühlte Himbeeren halten sich einige Monate.

Zu guter Letzt: Wie genießen Sie Himbeeren am liebsten?

Direkt vom Strauch aus meinem Garten.

Das Interview führte Martin Ruf.

Heike Rosmann. Foto: privat

Heike Rosmann hat von 1992 bis 1998 an der Universität Wien Ernährungswissenschaften studiert und mit Diplom abgeschlossen. Seit 2019 ist sie Dozentin für Ernährungs- und Verbraucherbildung an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität in Landau. Privat engagiert sie sich beim Ernährungsrat Südpfalz, ist Kultur- und Weinbotschafterin und beim Pfälzerwaldverein St. Martin aktiv.

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