Sonntagstour

Ansichten einer Raubritterburg

Sie ist Wahrzeichen, geschichtsträchtiges Bauwerk und steinernes Modell auf Werbeplakaten: die Burg Berwartstein nahe Erlenbach bei Dahn. Sie ist das Ziel unserer Sonntagstour. Die Wanderung – benannt nach dem wohl berühmtesten Burgbewohner, Raubritter Hans von Trotha, auch bekannt als Hans Trapp – zeigt die Burg von ihren schönsten Seiten.

Fotos: Julia Reichelt

Die Anfahrt führt über die Ortsmitte von Erlenbach bei Dahn zum Besucherparkplatz am Fuß der Berwartstein. Von dort aus orientieren wir uns – Blickrichtung Burg – nach links und folgen der Hans-Trapp-Tour. Der Weg biegt nach wenigen Metern rechts ab und mündet in einen kurzen, aber steilen Anstieg. Die Mühe lohnt sich, denn so gelangen wir hinauf zur Ruine Klein-Frankreich.

Burg Klein-Frankreich, auch Franzosenturm genannt.

Franzosenturm mit Burgblick

Der Turm aus Rotsandsteinquadern diente den Burgherren einst als Vorposten beziehungsweise zur Abwehr der Franzosen, die aus dem nördlichen Elsass einfielen. Der Zugang zum baufälligen Gemäuer ist versperrt. Jedoch können wir davor – über die Baumwipfel hinweg – das erste Mal die mächtige Burg Berwartstein aus der Ferne bewundern. Weiter der Beschilderung „Hans Trapp“ folgend, gehen wir zum zuletzt passierten Abzweig zurück und steigen den Hügel hinab. Unten umrunden wir einen Naturcampingplatz und erreichen den Seehofweiher, der im Sommer ein beliebtes Ziel für Badegäste ist.

Gucklöcher im Wald finden

Am Badesee verlassen wir die Tour mit Ritterhelm-Markierung und laufen in Richtung Seekiosk. Dahinter beginnt ein steiler Zick-Zack-Pfad, der auf den Grünberg führt. Beim Hochlaufen lohnt sich der achtsame Rundumblick: Die Bäume geben an zwei Stellen die Sicht auf die Schmalseite der Burg frei. Oben angekommen, geht es weiter auf unmarkierten Wegen: Erst nehmen wir am Abzweig den rechten Weg, kurz danach halten wir uns links und an der kommenden T-Kreuzung wieder rechts. Bereits an der nächsten Wegspinne finden wir linker Hand die Hans-Trapp-Tour wieder.

Aufgang zum Schniddelfels

Nächstes Ziel: Schniddelfels

Neben dem Gipfel des Grünbergs, über einen Abzweig nach links oben vom Weg aus erreichbar, thront eine bizarre Felsformation mit Namen Schniddelfels. Stufen im Fels führen auf das Aussichtsplateau, das weit über Erlenbach hinausblicken lässt. Von hier aus ist linker Hand die Burg im Spielzeugformat zu sehen. Danach geht es bergab. Der erste Teil des Pfads ist wegen Forstarbeiten anfangs etwas holprig. Dafür entlohnt uns ein weiterer Blick auf die Berwartstein – dort, wo links am Wegesrand eine Bank steht. Ihr gegenüber öffnet sich der Wald und rahmt ein großes Fenster zur Burg. Am Parkplatz angelangt, führt ein kurzer Anstieg zur Burganlage. Nach so vielen Blicken aus der Ferne können wir sie nun endlich direkt in Augenschein nehmen.

Hans-Trapp-Tour

Streckenlänge 7,5 Kilometer mit rund 330 Metern Höhenunterschied.

Start: Anfahrt über die Ortsmitte von Erlenbach bei Dahn zum Besucherparkplatz am Fuß der Berwartstein. Für unterwegs empfiehlt es sich, Snacks und Getränke mitnehmen. Der Kiosk am Seehofweiher ist in den Wintermonaten geschlossen.

Nach der Tour genießen:
Wer am Ende der Tour noch auf den Spuren von Hans Trapp wandeln und ins tiefe Innere der Burg eintauchen möchte, kann dies im Rahmen einer Burgführung tun. Das Bistro im Burghof, das Kuchen und warme Speisen anbietet, steht dagegen allen Gästen offen. Weitere Informationen und Öffnungszeiten unter burgberwartstein.de.

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