Sonntagstour

Im Felsenwald der Leininger

Im Leiningerland im Nordosten der Pfalz herrschten im Mittelalter die Grafen zu Leiningen. Abseits der bekannten Burgen und Klöster hat die Region auch markante Felsen und schöne Aussichten zu bieten. In stillen, waldigen Winkeln warten die Ziele unserer Sonntagstour, Kupferbergfelsen und Rahnfels, auf wanderbegeisterte Besucher.

Fotos: Julia Reichelt

Unsere Tour startet nördlich des Dorfes Höningen. Gut einen Kilometer nach dem Ortsausgang in Richtung Neuleiningen befindet sich rechts ein Wanderparkplatz. Von dort aus folgen wir zunächst dem Leininger Burgenweg beziehungsweise der Markierung „Grünes Kreuz“. Nach einem kurzen Stück auf einem breiten Weg geht es auf einem wurzeligen Pfad in die Höhe. Lichtdurchfluteter Kiefernwald und von Mischwald geprägte Bereiche wechseln sich ab.

Ein Kamelkopf am Wegesrand?

Der Kupferbergfelsen ist schon nach kurzer Zeit erreicht. Hier lohnt sich zunächst ein Abstecher zum Aussichtspunkt, auf den ein Holzschild hinweist. Dort rahmen Kiefernzweige ein Guckloch in die Ferne. Zurück auf dem Weg kommen wir an einer Sitzgruppe unter Eichen vorbei. Dann passieren wir einen markanten Felsblock. Mit etwas Fantasie erinnert seine Form, wenn wir auf ihn zurückblicken, an einen Kamelkopf.

Vorbei an der Lindemannsruhe

Kurz danach knickt der Weg nach rechts ab. Die Route geradeaus ist eine Sackgasse, die über den Rücken des Kupferbergs führt. Wer Lust auf ein paar Extrameter hat, insgesamt sind es 800, geht den hauptsächlich mit Kiefern gesäumten Pfad einmal hin und zurück und genießt dabei die Waldatmosphäre. Nach dem Knick folgen wir weiter den bekannten Markierungen, bis wir an einer gut beschilderten Wegspinne den Leininger Burgenweg verlassen. Nun führt uns der „Blaue Balken“ weiter bis kurz vor das Forsthaus Lindemannsruhe, wo ein Einkehrschwung möglich ist.

Über „Trübels Ruhe“ und „Rote Hohl”

Es folgt ein Richtungswechsel nach Westen. Am Ritterstein „Wilhelm Trübels Ruhe” wählen wir die Markierung „Roter Punkt“ und laufen rechts von einer Straße bis zum nächsten Ritterstein. Ab der „Roten Hohl”, einem mit Eichen und moosbewachsenen Steinen gesäumten Platz, nimmt uns die Tour „Schätze der Leininger” bis zur Aussicht am Rahnfels mit. Da sie sich auf 516 Metern Höhe auf einem der höchsten Gipfel des nördlichen Pfälzerwaldes befindet, wartet noch ein steiler Anstieg.

WEITBLICK Durch Kiefern und Mischwald, vorbei an imposanten Felsformationen, führt der Weg zum Aussichtspunkt.

Tief blicken lassen

Die Mühe lohnt sich: Der wenig bekannte Rahnfels gibt den Blick frei über die Bad Dürkheimer Hügel mit Hardenburg und Klosterruine Limburg bis tief hinein in die Rheinebene. Die Frankenthaler Hütte, eine Schutzhütte, bietet bei ungemütlicher Witterung Platz für eine Pause. Ebenso wie zwei freistehende Sitzgruppen. Nach dem zweiten Zwischenziel wandern wir, der Markierung „Weißes Kreuz“ folgend, hinunter nach Höningen. Der Weg ist zwar etwas ruppig, hat jedoch den Vorteil, dass es sich um eine direkte und schnelle Verbindung handelt.

Um Klostermauern gebaut

Höningen ist durchaus einen Abstecher wert, da der Ort um die Ruinen eines Klosters entstanden ist. Teile davon sind heute noch zu bewundern, ebenso wie die älteste in romanischer Weise erbaute Kirche der Pfalz. Mit oder ohne historischen Zwischenstopp: Die letzten 1200 Meter zum Parkplatz sind auf einem ebenen Weg, der links den Blick auf Wiesenlandschaften freigibt, leicht zu bewältigen.

Kupferbergfelsen und Rahnfels

Streckenlänge 13,6 Kilometer mit rund 380 Metern Höhenunterschied. Wem das zu viel ist, der steigt vor dem Rahnfels ab Ritterstein „Rote Hohl” direkt ab (Markierung „Grün-weißer Balken”). Das verkürzt die Tour auf knapp zehn Kilometer

Start: Gut einen Kilometer nach dem Ortsausgang von Höningen in Richtung Neuleiningen befindet sich rechts ein Wanderparkplatz.

Nach der Tour genießen:
In Höningen bietet die Klosterschänke Pfälzer Spezialitäten und Wildgerichte an. Der schmucke Fachwerkbau mit urigem Innenhof steht direkt neben Klosterruinen. Die Gaststätte ist grundsätzlich ganzjährig geöffnet – jedoch unterbrochen von je zwei Wochen Betriebsferien im August und im November. Ein Anruf vorher lohnt sich. Klosterschänke Höningen

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