Sonntagstour
Über schroffe Klippen zum Eisenmann
Im Nordpfälzer Bergland, unweit des mächtigen Donnersbergs, liegt das Örtchen Falkenstein. Anziehungspunkt dort ist die Ruine der gleichnamigen Burg, die über einer historischen Bergbauregion thront. Auf unserer Sonntagstour entdecken wir schroffe Felsen mit Ausblick und viele Spuren der Bergbaugeschichte.

Wir steuern einen der Parkplätze in Burgnähe an und starten die Runde auf dem Pfälzer Höhenweg. Unterwegs passieren wir die Kronbuchhütte, die sonntags Bewirtung bietet. An der Wegspinne „Grohes Rondell“ wechseln wir auf das „Weiße Kreuz“. Hier lichtet sich der Wald, es wird felsiger und durch die Bäume erhaschen wir ab und zu einen Blick in die Weite.
Bergbauhistorische Vergangenheit
Schon bald erreichen wir die Ruine Hohenfels, von der mit ungeschultem Auge kaum noch etwas zu erkennen ist. Die im 12. Jahrhundert errichtete Burg soll, so eine historische Deutung, als Schutzstätte für die damaligen Eisenbergwerke gedient haben. Damit erklärt sich auch die Wegmarkierung „E“, die hier zusätzlich auftaucht: Wir befinden uns auf einem Teilstück des Eisenwegs, der die bergbauhistorische Vergangenheit erlebbar macht.
Der eiserne Mann vom Beutelfels
Es folgt die nächste Etappe, geprägt durch karge Waldstücke mit vielen Eichen, was der Gegend einen mediterranen Charme verleiht. Kurz danach sehen wir rechts einen Pfad abbiegen. Ein Holzschild weist in Richtung Beutelfels. Auf dieser schroffen Klippe eröffnet sich uns ein fantastischer Rundumblick inklusive Sitzbank zum entspannten Genießen. Ganz oben wacht ein Mann aus Eisen, der 1930 zum Gedenken an den Eisenerzabbau installiert wurde.

„Rote Halde“ und „Weiße Grube“
Ab jetzt laufen wir bergabwärts über die Löwenbergs-Ruhe, dem zweiten felsigen Aussichtspunkt. Je weiter wir Schritt für Schritt ins Langenthal hinabsteigen, desto mehr Spuren des ehemaligen Bergbaus begegnen uns. An der „Roten Halde“ wurde etwa Roteisenstein abgebaut, was die markante Färbung des Ortes erklärt. Unten im Tal befindet sich das Besucherbergwerk „Weiße Grube“. Kurz dahinter finden wir den Pfälzer Höhenweg wieder, der uns auf einem teils knackigen Anstieg zur Wegspinne „Kühhunter“ führt.


Neben Eisen auch Kupfer
Ab „Kühhunter“ nehmen wir Kurs auf die Kupferberghütte (geöffnet ab Ostern), die draußen zahlreiche Sitzplätze mit Weitsicht oder Schatten bietet. Der Name der Hütte erinnert daran, dass es hier neben Eisenerzvorkommen auch Kupfererzlagerstätten gab. Auf dem weiteren Weg gehen wir fast wieder bis zur Wegspinne zurück, biegen jedoch kurz vorher links ab und steigen auf einem waldigen Pfad ins nächste Tal hinab. Hier wimmelt es nur so vor verlassenen Stollen, Schächten und Gruben. Die Wegmarkierungen „K1“ und später „K2“ zeigen an, dass wir uns auf den Kupferwegen befinden.

Finale auf dem Vulkanschlot
Nach dem Passieren der Grube „Katharina 2“ steigen wir im Wald einen Pfad hinauf, der uns ab Wegspinne „Dicke Eiche“ per Markierung „Grün-gelber Balken“ zurück nach Falkenstein führt. Unterhalb des Ortes steht, malerisch in die Wiesenlandschaft eingebettet, ein einzelner Glockenturm. Oben auf dem Berg zeichnen sich die Überreste der Ruine Falkenstein markant gegen die Umgebung ab. Die Burg befindet sich am Rande des von vulkanischem Rhyolith-Gestein geprägten Donnersbergmassivs. Sie steht sogar auf einem ehemaligen Vulkanschlot.
Tour-Info

Die Streckenlänge beträgt 12,6 km mit rund 540 Metern Höhenunterschied. Wer auf 9,6 km mit 300 Metern Höhenunterschied verkürzen möchte, orientiert sich ab der Wegspinne „Kühhunter“ an der Wegmarkierung Blauer Punkt bis zur Wegspinne „Grohes Rondell“. Ab dort verläuft der letzte Kilometer auf bereits bekannter Strecke zurück nach Falkenstein. Die Burgruine ist frei zugänglich. Ein in den Felsen gehauener Gang – der auf Knopfdruck beleuchtet werden kann – führt ins Innere der Burganlage.
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