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Veranstaltungs­tipps

Tipps für Genuss-Events in der Pfalz: Das VielPfalz-Team recherchiert für Sie empfehlenswerte Veranstaltungen in der Pfalz, die vielfältigen Genuss versprechen – von der Weinprobe über die Städteführung bis zum Fest, Markt oder Konzert. Welches Event Sie auch immer anspricht, wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!

Was wissen

Wie läuft eine fachliche Weinprobe technisch ab?

In unserer Rubrik zum Thema Weinwissen erläutert Rudolf Litty dieses Mal, wie man Wein fachlich verkostet. Wein wird immer in der gleichen Reihenfolge verkostet und anschließend bewertet: sehen, schwenken, riechen, schmecken, beurteilen, spucken.

Ein paar Hinweise vorab zum Glas: Es sollte ein fachgerechtes Weinglas mit Stiel, das sich nach oben verjüngt, benutzt werden. Keine farbigen Gläser verwenden. Ein Glas, das länger nicht benutzt wurde, grundsätzlich vorher spülen, da es schnell Gerüche aufnimmt. Werden verschiedene Weine probiert, das Glas mit einem Schluck des nächsten Weines ausspülen. Das Glas sollte für die Verkostung nicht mehr als zu einem Viertel gefüllt werden.

Die Weinbewertung im Detail

Als Erstes erfolgt die optische Prüfung. Dazu das Weinglas am Stiel anfassen, damit die Sicht auf den Inhalt ungetrübt ist. Das Glas dann etwas drehen und leicht kippen, damit Farbe, Klarheit und besonders beim Rotwein, je nach Rebsorte und Ausbauart, die Farbunterschiede besser erkennbar sind. Hier hilft, eine weiße Tischdecke oder ein weißes Blatt hinter das Weinglas zu halten.

Rotweine immer schwenken

Anschließend den Wein im Glas schwenken und dabei atmen lassen. Durch leichtes Schwenken vergrößert sich die Oberfläche des Weines und mehr Aromen gelangen in die Nase. Als Experiment kann man vor und nach dem Schwenken ins Weinglas riechen, um den Unterschied zu erkennen. Schwenken ist vor allem bei Rotweinen wichtig, denn dabei oxidieren die grünen Tannine, die es oft bei jungen Weinen gibt, durch den Sauerstoffeinfluss und werden in mildere, angenehme Tannine umgewandelt. Die Schlieren an der Glaswand, der Weinkenner spricht von „Kirchenfenstern“, verraten etwas über seinen Extrakt. Wenn man in das Glas nach leichtem Schwenken hineinriecht, kann man die Aromen und das Geruchsbild des Weines aufnehmen. Wichtig dabei ist: Die Nase gewöhnt sich rasch an Gerüche, sodass der erste Eindruck wichtig ist. Gute und Bukettweine können sehr reichhaltige Geruchsnuancen und verschiedene Aromen aufweisen. Das können milde Gerüche nach Vanille, Erdbeeren und Himbeeren bis hin zu würzigen Holznoten und Tanninen sein.

Den Wein kauen

Nach dem Riechen folgt der erste Schluck. Hier schließt sich der Kreis, die Geruchsaromen ergeben mit dem, was man schmeckt, ein Gesamtbild. Zuerst den Wein im Mund und auf der Zunge verteilen, das heißt „kauen“. An der Zungenspitze schmeckt man süß und an den Zungenrändern salzig und sauer. Beim Abgang kommen die bitteren Noten zum Tragen. Zu den Aromen bzw. Düften in der Nase kommen nun Säure, Süße und je nach Ausbaustil Tannine oder Mineralien sowie die Ecken und Kanten des Weins hinzu.

Geschmackssache

Jetzt kann man den Wein beurteilen. Recht schnell entscheidet sich, ob der Wein für den Tester ein harmonisches Bild abgibt, ob er einem zu trocken oder zu lieblich ist, das Verhältnis von Süße und Säure passt, die Tannine beim Rotwein stören, sich die Sortenaromen zeigen – kurz: Schmeckt er mir oder schmeckt er mir nicht? Das ist eine sehr individuelle Entscheidung, weshalb es bei professionellen Verkostungen immer mehrere Juroren gibt, die den Wein rein technisch beurteilen. Sollen mehrere Weine hintereinander probiert werden, empfiehlt es sich, den Probierschluck auszuspucken, da sonst der Alkoholspiegel rasch ansteigt und das Beurteilungsvermögen darunter leidet. Um die Weinqualität im Abgang dennoch testen zu können, sollte bei einem weniger geübten Weinverkoster eine geringe Weinmenge den Gaumen berühren. Lang und nachhaltig im Abgang deutet auf einen guten Wein hin.

Der Experte

Rudolf Litty ist ehemaliger Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Beim Weinbauamt Neustadt/Weinstraße war er für die amtliche Qualitätsweinprüfung verantwortlich. Litty, geboren 1951, lebt in Klingenmünster und organisiert Weinseminare.

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Weinstöberei

Das Trink-Pink-Fieber

Roséweine sind derzeit in aller Munde. Im südpfälzischen Göcklingen kreiert Vera Keller einen sommerlichen Roséwein aus Muskattrollinger und bringt damit einen für die Pfalz untypischen Exoten ins Glas.

Pink ist das Synonym für Lebensfreude. Unsere Weinwelt ist ebenfalls im Drink-Pink-Fieber. In Göcklingen bringt Vera Keller einen ganz besonderen Rosé auf die Flasche. Die Önologin führt gemeinsam mit ihren Eltern Hedda und Hartmut Keller in vierter Generation das Familienweingut. Vera studierte Weinbau und Önologie am Weincampus in Neustadt und schloss als Jahrgangsbeste ab. Im Familienweingut Keller vereinigen sich hohe Ansprüche an die Weinqualität mit Pfälzer Bodenständigkeit.

Ein Exot in der Pfalz

Familie Keller baut auf 23 Hektar Rebfläche neben den typischen Pfälzer Rebsorten auch einen Muskattrollinger an. Die Herkunft der hauptsächlich in Württemberg angebauten Rotweinrebe ist nicht ganz geklärt. Erstmalig wurde Muskattrollinger 1836 erwähnt. Auch wenn der Name auf eine Verwandtschaft mit dem Trollinger schließen lässt, stehen sie nicht miteinander in Verbindung. Eine DNA-Analyse ergab, dass es sich um eine natürliche Kreuzung der Schiava Grossa und dem Muscat d´Alexandria handelt. Die Trauben der spät reifenden Rebsorte sind groß und aromatisch. Als Tafeltrauben sind sie unter dem Namen Muscat of Hamburg bekannt. Außerhalb Württembergs wird die Rebe auch in Frankreich, Griechenland und in geringen Mengen in Australien kultiviert. In der Pfalz zählt der Muskattrollinger zu den absoluten Exoten.

Ein Erfolg: der Feinherber Rosé

Zu Beginn baute die Winzerfamilie den Muskattrollinger zu einem Rotwein aus. Auch wenn der fruchtig-würzige Rotwein nicht zu verkennen war, fand er nicht allzu großen Anklang. Als Vera die Verantwortung im Weinkeller übernahm, beschloss sie, aus dem Muskattrollinger einen feinherben Roséwein zu kreieren. Der kam so gut an, dass weitere Weinberge mit Muskattrollinger angelegt wurden.

Dolce Vita im Glas

Im Glas zeigt sich der 2022er Muskattrollinger Rosé in einer rosa-roten Farbe. Der Sommerwein versprüht Aromen von Litschi, Veilchen und die typische Muskatnote. Am Gaumen zeigt er eine wunderbare klare Beerenfrucht mit einer ausbalancierten Süße, die bis in den Nachhall erhalten bleibt. Ganz gleich, ob der Wettergott uns einen sonnenverwöhnten Sommer beschert, mit diesem Pfälzer Exoten haben wir die Dolce Vita im Glas.

2022er Muskattrollinger Rosé feinherb | 0,75 l | 5,90 Euro | Weingut Keller, Göcklingen | verakellerweine.de

Inga Klohr. Foto: Adlumina/Ralf Ziegler

Die VielPfalz-Weinstöberei

Besondere Cuvées oder ein spontan vergorener Literriesling – unter Pfälzer Weinen gibt es immer Spannendes zu entdecken. Weinstöberei heißt die Rubrik, in der Inga Klohr (geb. Storck) empfehlenswerte Weine vorstellt. Die Pfälzische Weinkönigin 2017/2018 und Deutsche Weinprinzessin 2018/2019 macht sich für VielPfalz auf die Suche nach besonderen Tropfen. Sie absolvierte den Dualen Studiengang Weinbau und Önologie am Weincampus in Neustadt an der Weinstraße und arbeitet als Winzerin.

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Geschmacksverstärker

WinzerInnensekt (m/w/d)

Der VielPfälzer nähert sich in seiner Kolumne „Geschmacksverstärker“ mit leichter Ironie der „Generation Genuss“. Dieses Mal geht es um die sprachlichen Folgen der „Genderitis“ für das weinkulinarische Universum.

Unser VielPfälzer. Illustration: Karin Mihm

Ein Feind der Gleichstellung von Mann und Frau war ich nie. Aber als Gedankenjongleur und Sprachakrobat gerate ich bei der akut wütenden Genderitis sogar nüchtern ins Taumeln. Und als notorischer Genussmensch verschlägt es mir die Mutter- und Vatersprache, wenn ich mir ausmale, was dies in letzter Konsequenz für das weinkulinarische Universum bedeutet. Das geht beim Schaumwein los. Müsste es nicht schon längst Winzer- und Winzerinnensekt heißen? Ein wacher Blick auf die pfälzische Sekt-Elite zeigt doch, dass die Damen da ein mindestens so gutes Händchen haben wie die Herren der Schöpfung.

Weingesetze anpassen?

Hochspezifische Missverständnisse wirft auch die Erzeugerabfüllung auf. Schlichte Gemüter halten das ja für einen Vorgang, bei dem der Sohn seinem (leiblichen) Vater so lange einschenkt, bis dieser voll ist. Aber Spaß beiseite: Von Erzeuger- und Erzeugerinnenabfüllung sollte man schon reden, um ein Produkt sprachpolitisch korrekt zu beschreiben. Wann also werden die entsprechenden Formulierungen in den Weingesetzen endlich angepasst? Aufsässige Söhne (und Töchter) schenken ihren Müttern mitunter doch auch kräftig ein. Mein Vorschlag: Erzeuger*innenabfüllung, Erzeuger:innenabfüllung, ErzeugerInnenabfüllung, Erzeuger- und/oder Erzeugerinnenabfüllung … Kommen wir zur Weinbruderschaft der Pfalz. Schon ihr Name nährt den Verdacht: Hier sind die Herren in der Überzahl – und wie! „Damen sind bei mindestens der Hälfte aller Veranstaltungen gern gesehen“, versichert zwar der Ordensmeister. Aber die mehr als tausend Mitglieder sind ausschließlich Männer.

Frauenquote bei den KöchInnen

Als nächstes trifft es die Köche (und Köchinnen). Noch immer ignoriert beispielsweise der ach so unfehlbare Guide Michelin die Gleichberechtigung. Daher fordern konsequente Gleichstellungsbeauftragte beiderlei Geschlechts die Einführung einer 50-Prozent-Frauenquote bei der Vergabe der begehrten Restaurant-Sterne. Die Damen kommen in der Welt der ausgezeichneten Kochenden ohnehin seit Jahrzehnten zu kurz. Bei uns zuhause ist allerdings das Gegenteil der Fall. Aus der Küchenarbeit halte ich mich komplett raus – ein weiterer Beweis für mein an Feminismus grenzendes Gleichstellungsbewusstsein.

Wo bleibt der Weinkönig?

Aber zurück zu den Weinmachenden. Diese leben ja in einer hybriden Demokratie, weil sie nie ernsthaft an der royalen Herrschaftsform gezweifelt haben. Wie sonst lässt sich erklären, dass es in der Pfalz von Weinprinzessinnen nur so wimmelt und in Neustadt immer wieder eine Weinkönigin gewählt wird. Weinkönige sind in den einschlägigen Satzungen offenbar nicht vorgesehen. Ich persönlich halte das für verfassungsrechtlich bedenklich und habe mir eine Klage gegen diese Missachtung des Gleichbehandlungsgrundsatzes bisher nur verkniffen, weil ich noch keine(n) geeignete(n) Rechtsanwalt/wältin (m/w/d) gefunden habe. Aber: Vielleicht kommt mir ja der Präsident des Verbandes der Prädikatsweingüter (VDP) zu Hilfe. Denn dieser ist im wirklichen Leben nicht nur Winzer (männlich), sondern auch Jurist – sogar Volljurist, wie es sich für rechtschaffen(d)e PfälzerInnen gehört…

Es grüßt Sie herzlich Ihr VielPfälzer

Der Geschmacksverstärker…

… ist eine Kolumne zum Nachdenken und Schmunzeln: Genussthemen müssen nicht immer bierernst sein. Schon gar nicht in der Weinregion Pfalz. Aber auch unsere wunderschöne Genussregion bietet durchaus Anlass zum Kopfschütteln. Unser VielPfälzer setzt dabei auf mehr oder weniger zarte Ironie. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen ist absolut nicht zufällig. Und auch die Themen sind nie frei erfunden.

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